Die Rotatorenmanschette umgibt den Oberarmkopf des Schultergelenkes wie eine Haube. Sie ist ein komplexes Gebilde aus miteinander kommunizierenden Sehnen, die dafür verantwortlich sind, dass wir den Arm heben, senken sowie nach außen und innen drehen können.
Einrisse und Risse der Rotatorenmanschette können, vielfach in Abhängigkeit vom Alter eines Patienten, mit und ohne vorhergehendes Ereignis (Unfall) auftreten. Bei älteren Patienten findet man diese Verletzung oft ohne einen wirklichen Unfall und auch ohne Angaben von großen Schmerzen. Der Grund dafür liegt an der Tatsache, dass die Rotatorenmanschette einem frühen degenerativen Verschleiß unterliegt. Bei jüngeren Patienten können unfallbedingte Schäden der Manschette durch einen Sturz ausgelöst werden, bei dem sich der Patient mit der Hand abfängt.
Das häufigste Symptom ist ein schmerzhaftes Unvermögen den Arm seitlich über die Horizontale anzuheben. Dazu kommen typischerweise oftmals Schmerzhaftigkeit in der Nacht und auch Kraftverlust. Das wichtigste bildgebende Verfahren zur Diagnose ist hier die Kernspintomographie (MRT). Ohne jede Strahlenbelastung lässt sich dadurch eine genaue Aussage über den Zustand der Rotatorenmanschette machen.
Die Therapie der Manschettenruptur kann, je nach Beschwerdebild und Alter der Patienten, konservativ oder operativ erfolgen. Bei Schäden der Rotatorenmanschette, die bei jungen Patienten durch einen Unfall entstanden sind, steht die operative Maßnahme im Vordergrund. Bei ausbleibender Besserung degenerativer, also verschleißbedingter Schäden unter konservativer Therapie, können auch diese häufig operativ gut behandelt werden. Konservative Möglichkeiten sind die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, Physio- und physikalische Therapie als auch das Einspritzen von Cortisonpräparaten unter das Schulterdach. Bei der operativen Therapie favorisieren wir seit vielen Jahren mit großem Erfolg die minimal-invasive Vorgehensweise. Dabei wird der Operateur mittels einer Kamera und entsprechenden Instrumenten - die er durch nur wenige Millimeter messende Öffnungen in die Schulter einbringt - den Raum unter dem Schulterdach erweitern und im Anschluss die gerissene Sehne mit speziellen Ankersystemen wieder an ihren knöchernen Ansatzpunkt befestigen.